Das mag gelten, wenn man das Argentinische Steak mit dem vom Demeterhof nebenan vergleicht. Aber so einfach ist es lange nicht immer!
Wir sind alles andere als ein regionaler Produzent – aber wir bezweifeln, dass es in Deutschland ein nachhaltiger produziertes Fleisch gibt und geben kann. Der Verlust in der Nachhaltigkeitsskala durch den Import ist am Ende marginal:
Wenn man mal die Kuh auf der Alm außen vorlässt, stehen alle Rinder in Europa auf Boden, der zur Produktion pflanzlicher Lebensmittel für den Menschen genutzt werden könnte, mit allen Energieverlusten, die die Fleischproduktion beinhaltet. Und das gilt auch für die Biokuh!
Zur Produktion von Futter werden Wälder gerodet, Felder gedüngt und mit Pflanzenschutzmitteln bearbeitet – sowohl der Dünger als auch die Pestizide werden oft nicht regional hergestellt, sondern rund um den Globus, genauso wie das benutzte Saatgut- hier fehlt einfach der Platz und woander ist meist billiger… Und weil die Flächen zum Anbau in Europa nicht ausreichen, werden Mais und Soja in Südamerika zugekauft- pro kg erzeugtes Fleisch braucht es zwischen 5 und 15kg Futter. Und am Ende wird dieses Fleisch trotzdem als „regional produziert“ verkauft, weil die Kuh selbst doch beim Landwirt nebenan stand.
In Namibia ist das komplett anders: Unsere Rinder werden nicht gefüttert, es wird also kein Futter angebaut, kein Wald gerodet, kein Feld gedüngt. Die Tiere stehen auf der natürlichen Grassavanne mit den Wildtieren, die sich die Weide mit ihnen teilen und frei wechseln können. Diese Weide ist nicht anders landwirtschaftlich nutzbar, die Produktion von Fleisch ist die einzige Art, das Land zu „bestellen“ und von der Bewirtschaftung zu leben. Es gibt keine Ställe und daher auch keinen Mist und keine Gülle, die irgendwo ausgebracht werden muss. Das einzige, das zum Schluss transportiert wird, ist das knochenlose Fleisch selbst.
Auf den ersten Blick mag das verrückt klingen, aber die Nachhaltigkeit von namibischem Fleisch wird kein Deutscher Landwirt erreichen können, es sei denn, er bewirtschaftet Flächen, die nicht anders nutzbar wären, und das obwohl unser Fleisch mit dem Schiff nach Europa kommen muss.
Fazit: Regionalität muss nicht unbedingt mit Nachhaltigkeit einhergehen -Import nicht unbedingt ohne. Wenn Ihr bewusst konsumieren wollt, schaut genau hinter die Kulissen!